Samstag, 16. April 2011

Bob Dylan and the Driving License

Das Leben geht manchmal sonderbare Wege.
Da geht jemand ins Aulsand und Freunde und Bekannte sind erstaunt das man dort wo man hingeht auch leben kann.
Und am Ende stellt sich heraus das man es sogar richtig gut kann. - Nur ein Gedanke.

Klar, in Deutschland habe ich schon seit vielen vielen Jahren einen Führerschein. Aber nun mache ich ihn in China noch einmal.
Um erlich zu sein ... in der ersten Prüfung bin ich knapp durchgefallen. Nun darf ich am 27. April zum zweiten Versuch.
Was muss man machen? Zum Glück keine Fahrprobe, sondern 'nur' eine theoretische Prüfung. 100 Fragen aus 1500 möglichen Fragen.
Hört sich erstmal machbar an. Wenn es nicht zwei kleine Probleme für mich gäbe. Zum einen ist die Prüfung auf englisch, zum Zweiten sind die Fragen nicht gut übersetzt worden. So muss ich also in teilweise falschen oder missverständlichem Englisch eine Prüfung in 45 Minuten ablegen. Beim letzten Mal 80 von 100 Fragen richtig beantwortet, das waren 10 zu wenig ;-)
Man kann die Prüfung im übrigen auch auf Deutsch ablegen. Allerdings wurde mir von der zuständigen Behörde davon abgeraten, da die Übersetzung ins Deutsche wohl absolut unverständliche währe. Wohl bemerkt, die Behörde selbst hat davon abgeraten.

Und am 8. April war ich bei Bob Dylan Live in Concert. Hier in Shanghai. Es war ein tolles Konzert. Als ich hörte das er eine Genehmigung für Peking bekommen hatte war es nur eine Frage der Zeit das die Genehmigung für SH kam. Und so habe ich dann auch sofort zugeschlagen als die Tickets verkauft wurden. Schon ein toller Musiker, auch live.
Allerdings werde ich mich nur ungern daran gewöhnen ein Konzert im Sitzen zu hören. Da rockt die Bühne und die Menschen sitzen als ob sie zuhause vor der Stereoanlage sitzen. Ne', da lobe ich mir doch die Deustche Konzert Kultur mit Konzerten im Stehen und ohne Stühle. Wenn ich mir vorstelle die Rollig Stones damals in Wolfsburg im sitzen zu sehen ... Wäre einfach nicht das gleiche gewesen.
Gut das nun die OpenAir Zeit beginnt und wir in SH auch mehr und mehr Open Air Konzerte bekommen.

Was ist sonst noch passiert?
Meine kleine Cousine ist nicht mehr ganz so klein und lernt ganz nebenbei Chinesisch. Und derzeit ist sie für drei Monate im Reich der Mitte. Natürlich haben wir uns auch schon getroffen. Schön das ich nicht das einzige Familienmitglied mit Hang zu China bin.

Auf Grund der Reaktor Katastrophe in Japan war hier in China für einige Tage kein Salz mehr zu kaufen. Es gab wohl im chinesischen Internet eine Meldung das man sich mit Jod-Salz vor Radioaktivität schützen kann. Na, wie dem auch sei. Ich habe davon erst erfahren als alle Regale leer waren und mich eine chinesische Freundin darauf aufmerksam gemacht hat. Gut das ich gerade kein Salz brauchte.
Im übrigen wird man hier genauso schlecht informiert wie in deutschen Nachrichten. Am ende verlasse ich mich dann lieber aus dem Mix von internationaler Presse und meinen eigenen guten Verbindungen in ganz Ost-Asien.
Ich hoffe nur das die Ostermärsche dieses Jahr von den Menschen in Deutschland dazu genutzt werden um ihren Unmut gegenüber der Atomkraft auszudrücken. Wenn es diesen Unmut überhaupt gibt. Großes Fragezeichen!

Ich habe mal wieder meinen Arbeitgeber gewechselt. Leider ist nicht überall wo 'made in Germany' drauf steht auch das Versprochende drin. Gilt leider auch für Deutsche Architekturbüros. Wie schon so oft zuvor konnte ich mal wieder feststellen wie leichtgläubig deutsche Unternehmer mit Ihrem Knowhow und Markennahmen umgehen.
Nun bin ich in ein chinesisches Office gewechselt. Das ist Chinesisch und will das auch nicht verbergen. Wozu auch? Mit ca. 400 Mitarbeitern gehört es zu den Top 5 in Shanghai und baut so ziemlich alles was Commercial in SH ist. Ich bekomme meine eigenen Projekte und bin in einem Team aus Chinesen und verschiedenen Europäern. Ich bin nun eine gute Woche dort und fühle mich richtig wohl.
Im März habe ich nun endlich eine Ausbildung für Feng Shui begonnen. Nachdem ich vor vielen Jahren schon einmal einen kleinen Kurs von Anne Fesser-Konder in Trier besucht hatte, war es nun Zeit für eine Vertiefung. Und nun hat es mich echt gepackt. Im Mai werde ich den Fortgeschrittenen Kurs besuchen und hoffentlich im September zum internationalen Feng Shui Kongress nach Singapore fliegen. Ok, man muss halt Ziele haben. Nun werde ich erstmal für alle Freunde in SH die Wohnungen nach Feng Shui analysieren. Und wer weiß, vielleicht werde ich ja das mal beruflich machen. Ist ja nicht ganz so weit weg von Architektur.
 
So, nun seit ihr erstmal wieder auf dem laufenden. Und nachdem ich neulich mal wieder von einer Blog-Leserin angeschrieben wurde mit bitte um ein Interview habe ich beschlossen diesen Blog auch wieder regelmäßiger zu beschreiben. Eigentlich passiert hier auch genug um daraus einen Blog zu füllen, wie man an diesem Artikel wieder gut sieht.

Also bis zum nächsten Mal,
Asmus
 
 
 
 

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