Montag, 26. Dezember 2011

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr

Liebe Blogleser und -leserinnen,

ich wuensche euch allen ein gesegnete Weihnachtsfest und einen guten
Rutsch ins neue Jahr.

Ich war dieses Jahr zum ersten Mal in einem Weihnachtsgottestdienst in
Shanghai.
Da die deutschsprachige Gemeinschaft hier so gross ist haben wir auch
einen deutschsprachigen Gottesdienst.
Und dort bin ich nun am 24. Dezember um 15:00 Uhre Ortszeit gewesen.
Das erste was mir aufgefallen war ... das ich nicht eine Person kannte.
Und das obwohl die nicht gerade kleine Kirche bis zum Rand gefuellt war.
Ich sollte in Zukunft mehr deutschsprachige Menschen treffen.
Das zweite was dann auffaellt ist das Durchschnittsalter und der
anzusehende Reichtum der Kirchengaenger. Hier gehen halt grossenteils
besserverdienende Menschen zum Gottestdienst. Expats. Das hat sich dann
auch bei dem Gesang bemerkbar gemacht. Wenn in Deutschland die aelteren
Menschen durch Textsicherheit den Gesang tragen, dann ist in SH
spaetestens in der zweiten Strophe die Lautstaerke des Liedes stark nach
unten gegangen.
Auch wurde am Anfang des Gottestdienstes darauf verwiesen das man sein
Handy doch bitte ausschalten moege, so lange man nicht gerade einen
Millionenauftrag erwartet. So was habe ich in Deutschland auch noch
nicht in einer Kirche gehoert.

Alles in allem war es aber doch ein sehr schoener Gottestdienst und es
hat mir und meiner Seele sehr gut getan die eigene Kultur zu leben und
erleben. Denn ob die Politiker und irgendwelche anderen Leute nun wollen
oder nicht - das Christentum ist in Europa ein sehr wichtiger
Kulturtraeger. Das merkt man besonders wenn man im nichtchristlichen
Ausland lebt.

Es war bestimmt nicht mein letzter Gottesdienstbesuch in Shanghai.

Sonntag, 11. September 2011

Heute vor 10 Jahren

Liebe Blogleser,
 
10 Jahre ist der 9/11 her und doch weiß ich noch wie gestern was damals geschah.
Es stimmt, die Welt war auf einmal nicht mehr wie sie zuvor noch war. Viel hat sich geändert. Ich denke viel zum Schlechten. Aber es soll hier und heute nicht um Politik gehen ... 
... einfach nur um meine Erinnerung an diesen Tag der die Welt verändert hat.

Am 11. September 2001 saß ich gerade an meinem Arbeitsplatz (Studierendenstudio) an der FH. Ich weiß nicht mehr woran ich gearbeitet hatte, aber es war ein ruhiger Tag. Es waren nicht viele Leute da. Ich habe über meinen PC Internetradio gehört als die ersten Meldungen reinkamen.
Es war gespennstisch, da man am Anfang ja noch gar nicht genau wußte was passiert war. Ich war auf dem Weg Architekt zu werden, und da wird dann sozusagen Live vor meinen Ohren ein Wahrzeichen meiner Berufsgruppe zerstört. Und erst langsam nahm ich war was es wirklich bedeutet hat. Die Menschen welche sich in den Gebäuden befunden haben ... die Menschen die sich um die Gebäude befunden haben. Und die vielen Verwandten und Freunde ....
Da ich aber am Anfang ja nur Radio gehört hatte waren all diese Bilder noch fern.
Ich bin dann in unseren Studio herum gelaufen und habe meine Kommelitonen angesprochen ob sie schon von den Neuigkeiten gehört hätten. Die meisten hatten es nicht da sie gerade nicht Radio gehört hatten.
Ich weiß nicht mehr genau wie lange ich noch in der FH war, aber irgendwann bin ich dann nach Hause gefahren und habe mich dort mit meiner damaligen Freundin vor den Fernsehr gesetzt. Wir waren geschockt. So etwas zu sehen, und sei es weit weg vom eigenen Land, das vergisst man nicht mehr. Wie schlimm muß es für Menschen sein die das direkt erlebt haben? Ich kann es nicht mal erahnen.
Was ich aber noch genau weiß das es an einem Dienstag war.
Denn Dienstag Abends hatte ich meinen Taijiunterricht. Damals war ich Taiji Trainer an der Uni Trier. Und nun stand ich vor der Farge ob ich den Unterricht machen sollte oder nicht.
Wir sind also am Abend in die 'Kapelle' (einen Unterrichtsraum der Uni) gefahren um zu schauen wer noch so kommt. Und es waren tatsächlich Studenten dabei die den ganzen Nachmittag nichts von dem Unglück gehört hatten. Uns allen war der Schock denke ich stark anzumerken. Wir waren eine kleine Gruppe an diesem Dienstag Abend. Dennoch und gerade deshalb haben wir uns entschieden den Unterricht durchzuführen. So musste an diesem Abend niemand alleine den Abend mit seinen Gadanken verbringen. Ich denke es war die ruhigste Unterrichtseinheit die ich jemals hatte.
Die Tage dannach waren vom Gedankenaustausch geprägt. Ich weiß nicht was ich die Tage danach gemacht habe. Nur eine kleine Erinnerung habe ich noch. Eine Studentin aus meiner Taiji Gruppe war zum Zeitpunkt der Anschläge in Kanada und hat uns ein/ zwei Tage später per Mailverteiler ihre Eindrücke aus Kanada geschickt. Spätestens von da an war für mich ganz persöhnlich klar das dieses Ereigniss nicht nur die USA und meinen kleinen Kosmos in Trier verändert hatte, sondern die ganze Welt. Die Welt war nicht mehr das was sie vorher war.

Dienstag, 9. August 2011

Die musikalische Liebe

Liebe Blog Leser,
 
in Deutschland habe ich regelmäßig das Magazin "Brand Eins" gelesen. Der guten Nachrichten wegen. Es tut halt einfach gut auch mal etwas gutes aus der Wirtschaft zu lesen.
Leider gibt es da Magazin nicht auf englisch und nicht in China. Ich habe da natürlich schon nachgefragt.
Aber gerade habe ich etwas anderes hier gefunden. Ein Radiosender der nur Liebeslieder spielt. Ist das nicht was für die Seele.
Hier der Link: http://tunein.com/radio/Shanghai-China-r100610/?qlc=1 und dann einfach bei Love Radio auf Hören klicken. Sind aber alles chinesische Songs ;-)
Die Website enthält im übrigen auch viele andere Radiosender rund um die Welt.

In diesem Sinne ... allen nachträglich einen schönen chinesischen Valentinstag (war am vergangenen Samstag)

euer Asmus

Samstag, 16. April 2011

Bob Dylan and the Driving License

Das Leben geht manchmal sonderbare Wege.
Da geht jemand ins Aulsand und Freunde und Bekannte sind erstaunt das man dort wo man hingeht auch leben kann.
Und am Ende stellt sich heraus das man es sogar richtig gut kann. - Nur ein Gedanke.

Klar, in Deutschland habe ich schon seit vielen vielen Jahren einen Führerschein. Aber nun mache ich ihn in China noch einmal.
Um erlich zu sein ... in der ersten Prüfung bin ich knapp durchgefallen. Nun darf ich am 27. April zum zweiten Versuch.
Was muss man machen? Zum Glück keine Fahrprobe, sondern 'nur' eine theoretische Prüfung. 100 Fragen aus 1500 möglichen Fragen.
Hört sich erstmal machbar an. Wenn es nicht zwei kleine Probleme für mich gäbe. Zum einen ist die Prüfung auf englisch, zum Zweiten sind die Fragen nicht gut übersetzt worden. So muss ich also in teilweise falschen oder missverständlichem Englisch eine Prüfung in 45 Minuten ablegen. Beim letzten Mal 80 von 100 Fragen richtig beantwortet, das waren 10 zu wenig ;-)
Man kann die Prüfung im übrigen auch auf Deutsch ablegen. Allerdings wurde mir von der zuständigen Behörde davon abgeraten, da die Übersetzung ins Deutsche wohl absolut unverständliche währe. Wohl bemerkt, die Behörde selbst hat davon abgeraten.

Und am 8. April war ich bei Bob Dylan Live in Concert. Hier in Shanghai. Es war ein tolles Konzert. Als ich hörte das er eine Genehmigung für Peking bekommen hatte war es nur eine Frage der Zeit das die Genehmigung für SH kam. Und so habe ich dann auch sofort zugeschlagen als die Tickets verkauft wurden. Schon ein toller Musiker, auch live.
Allerdings werde ich mich nur ungern daran gewöhnen ein Konzert im Sitzen zu hören. Da rockt die Bühne und die Menschen sitzen als ob sie zuhause vor der Stereoanlage sitzen. Ne', da lobe ich mir doch die Deustche Konzert Kultur mit Konzerten im Stehen und ohne Stühle. Wenn ich mir vorstelle die Rollig Stones damals in Wolfsburg im sitzen zu sehen ... Wäre einfach nicht das gleiche gewesen.
Gut das nun die OpenAir Zeit beginnt und wir in SH auch mehr und mehr Open Air Konzerte bekommen.

Was ist sonst noch passiert?
Meine kleine Cousine ist nicht mehr ganz so klein und lernt ganz nebenbei Chinesisch. Und derzeit ist sie für drei Monate im Reich der Mitte. Natürlich haben wir uns auch schon getroffen. Schön das ich nicht das einzige Familienmitglied mit Hang zu China bin.

Auf Grund der Reaktor Katastrophe in Japan war hier in China für einige Tage kein Salz mehr zu kaufen. Es gab wohl im chinesischen Internet eine Meldung das man sich mit Jod-Salz vor Radioaktivität schützen kann. Na, wie dem auch sei. Ich habe davon erst erfahren als alle Regale leer waren und mich eine chinesische Freundin darauf aufmerksam gemacht hat. Gut das ich gerade kein Salz brauchte.
Im übrigen wird man hier genauso schlecht informiert wie in deutschen Nachrichten. Am ende verlasse ich mich dann lieber aus dem Mix von internationaler Presse und meinen eigenen guten Verbindungen in ganz Ost-Asien.
Ich hoffe nur das die Ostermärsche dieses Jahr von den Menschen in Deutschland dazu genutzt werden um ihren Unmut gegenüber der Atomkraft auszudrücken. Wenn es diesen Unmut überhaupt gibt. Großes Fragezeichen!

Ich habe mal wieder meinen Arbeitgeber gewechselt. Leider ist nicht überall wo 'made in Germany' drauf steht auch das Versprochende drin. Gilt leider auch für Deutsche Architekturbüros. Wie schon so oft zuvor konnte ich mal wieder feststellen wie leichtgläubig deutsche Unternehmer mit Ihrem Knowhow und Markennahmen umgehen.
Nun bin ich in ein chinesisches Office gewechselt. Das ist Chinesisch und will das auch nicht verbergen. Wozu auch? Mit ca. 400 Mitarbeitern gehört es zu den Top 5 in Shanghai und baut so ziemlich alles was Commercial in SH ist. Ich bekomme meine eigenen Projekte und bin in einem Team aus Chinesen und verschiedenen Europäern. Ich bin nun eine gute Woche dort und fühle mich richtig wohl.
Im März habe ich nun endlich eine Ausbildung für Feng Shui begonnen. Nachdem ich vor vielen Jahren schon einmal einen kleinen Kurs von Anne Fesser-Konder in Trier besucht hatte, war es nun Zeit für eine Vertiefung. Und nun hat es mich echt gepackt. Im Mai werde ich den Fortgeschrittenen Kurs besuchen und hoffentlich im September zum internationalen Feng Shui Kongress nach Singapore fliegen. Ok, man muss halt Ziele haben. Nun werde ich erstmal für alle Freunde in SH die Wohnungen nach Feng Shui analysieren. Und wer weiß, vielleicht werde ich ja das mal beruflich machen. Ist ja nicht ganz so weit weg von Architektur.
 
So, nun seit ihr erstmal wieder auf dem laufenden. Und nachdem ich neulich mal wieder von einer Blog-Leserin angeschrieben wurde mit bitte um ein Interview habe ich beschlossen diesen Blog auch wieder regelmäßiger zu beschreiben. Eigentlich passiert hier auch genug um daraus einen Blog zu füllen, wie man an diesem Artikel wieder gut sieht.

Also bis zum nächsten Mal,
Asmus
 
 
 
 

Dienstag, 8. Februar 2011

Ein frohes Hasen Jahr

Ich wünsche allen ein gutes neues chinesisches Jahr des Hasen!

Leider komme ich viel zu wenig zu meinem Blog. Ich habe mir zwar fest vorgenommen das in diesem Jahr wieder zu ändern, aber ich merke schon wie schwer das wird. Aber wie sagt man so schön? Die Hoffnung stirbt zu letzt.

Die letzte Woche hatten wir hier nationale Feiertage wegen dem Neujahrsfest. Also eine Woche lang mal nichts tun. Naja, ich wäre nicht ich, wenn ich die ganze Zeit nur rumgesessen hätte. Und so war ich natürlich ein wenig feiern mit Freunden, war zum Tango tanzen und habe endlich mal wieder ein paar Stadtbummel gemacht und mir ein wenig die Stadt angeschaut.
Und zum Ende diesen Monats werde ich mal wieder umziehen. In China mein erster Umzug, aber in meinem Leben halt nicht der erste ;-) Ich freue mich schon, auch wenn ich noch immer keine neue Bleibe habe. Aber ich vertraue da ganz auf die Wohnungsmakler.

Was gibt es sonst so zu berichten? Ich arbeite noch immer als Architekt und noch immer meistens an Hotel Design. Und nebenbei mache ich immer mal wieder berufliche Ausflüge zum Schmuckdesign und ab März auch in Richtung FengShui Beratung. Werde nun endlich mal eine Ausbildung zum FengShui Berater anfangen.
Schmuckdesign für eine kleine italienische Firma. Fengshui mit einer indischen Fengshui Beraterin. Leider bringt beides bisher kein Geld ein, aber es macht einfach viel Spaß und ist eine gute Kreative Alternative zum Architekten Alltag. Ok, über diese beiden Projekte gibt es bestimmt schon bald eine Menge mehr zu berichten. Und das werde ich dann auch tun.
 
Bis bald,
euer Asmus